Kaisi-Oma’s Mandel-Marillen-Torte

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Meine Oma war eine großartige Köchin und wirklich besondere Person. Weltoffen, gütig, humorvoll, elegant, großzügig, ach mir fallen noch so viele Eigenschaften ein. Woran ich mich aber besonders gut erinnere, sind einige ihrer herrlichen Kuchen und Süßspeisen, die sie in ihrem Gasthof zur Kaisergemse kredenzte – daher auch der Spitzname „Kaisi-Oma“. Da wäre zum Beispiel der unerreicht wunderbare Streuselkuchen mit Germteigboden und Beeren, die Linzer Topfentorte, die Panama-Torte oder die legendären Nusskipferl, für die so mancher Wiener Großindustrielle in den 60er Jahren scheinbar extra am Wochenende ins steirische Restaurant meiner Omi anreiste. Zum Glück kennt meine Mutter ein paar der Rezepte auswendig oder hat sie noch zu Oma’s Lebzeiten aufgeschrieben. Eines davon ist ein wirklich einfacher und bewährter Kuchen, der für mich auch speziell den Sommer bzw. Herbst symbolisiert, weil es ihn meist in der Marillen- und Zwetschgenzeit gibt. Man kann die Früchte nämlich nach Belieben austauschen – besonders eigenen sich Steinfrüchte, denn zu saftig sollte das Obst nicht sein! Da meine Mutter diesen Kuchen immer in einer runden Torten-Springform macht, nenne ich ihn aber „Mandel-Marillen-Torte“! Übrigens: Der Teller auf dem die Torte angerichtet ist, ist handbemaltes Lilienporzellan und ein Überbleibsel aus dem Gasthof meiner Großmutter – da werden gleich noch mehr Erinnerungen wach. Meine Oma hat immer Schlagobers dazu gereicht, aber ich finde, wenn der Kuchen noch lauwarm ist, passt auch Eis sehr gut dazu (hier am Bild: Dulce Leche von Häägen Daz).

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Zutaten:
140 g Butter
90 g Staubzucker
50 g Kristallzucker
5 Eier
40 g Kochschokolade
50 g Semmelbrösel
2 EL Rum (Empfehlung: 80% Stroh Rum)
150 g Mandeln gerieben

300 – 500 g Marillen – je nachdem wie dicht der Kuchen belegt sein soll

ca. 1 EL Butter + 2 EL glattes Weizenmehl zum Ausfetten und Bestäuben der Kuchenform

Zubereitung:
Die Semmelbrösel mit Rum anfeuchten und zur Seite stellen. Schokolade im Backrohr oder Wasserbad langsam bei nicht zu heißer Temperatur schmelzen. 3 Eier trennen: den Dotter aufheben, das Eiweiß mit Kristallzucker zu „Schnee“ schlagen und beiseite stellen. Backrohr auf 180 Grad Celsius vorheizen.
Butter mit dem Handmixer schaumig rühren. Gesiebten Staubzucker dazu, nach und nach die 3 Eidotter beimengen. Dann die 2 ganzen Eier und danach die geschmolzene Schokolade unter weiterem Rühren hinzufügen. Schließlich noch die Brösel unterrühren. Zum Schluss die geriebenen Mandeln und den Eischnee mit einer Teigschaufel unter die Masse heben, sodass eine luftige und homogene Masse entsteht (nicht mehr mit dem Mixer arbeiten, sonst fällt der Schnee zusammen und der Kuchen wird nicht fluffig). Die Springform mit Butter ausstreichen und mit Mehl bemehlen. Den Teig in die Springform geben und gleichmäßig verstreichen. Dann die gewaschenen und entsteinten Marillen am Teig verteilen.
Den Kuchen bei 180 Grad für 60 bis 75 Minuten backen, dann etwas auskühlen lassen und idealerweise mit geschlagenem Obers oder Vanilleeis servieren!

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Tastes good to me!

Marillen Tiramisu

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Heuer ist die Marillenernte in Österreich besonders üppig ausgefallen. Also noch schnell in der Wachau, Weinviertel oder Burgenland zuschlagen. Ich liebe Marillen – ob süß oder pikant, ganz egal.
Marillen haben trotz des herrlich süßen Geschmacks mit einen eher geringen Zuckergehalt und aufgrund des hohen Wassergehalts auch wenig Kalorien (nur 43 kcal/100 g). Aber Marillen sind auch äußerst gesund, denn sie enthalten viele Carotinoide-pflanzliche Farbstoffe, was auch für die orange Farbe verantwortlich ist. Das Beta-Carotin wird im Körper in Vitamin A umgewandelt und wirkt antioxidativ. Weiters enthalten und positiv für uns sind Niacin, Folsäure, Vitamin C, Eisen, Kalium und Magnesium. Nicht zu vergessen Phenolsäure … die Früchtchen sind also wirkliche Powerfrüchte! Vielleicht einer der Gründe, warum ich sie so gern habe.

Und all diese positiven Stoffe, machen ein umso weniger schlechtes Gewissen, auch mal eine Süßspeise zu zaubern, die bei den restlichen Zutaten ein bisschen weniger auf die Gesundheitsaspekte achtet. Deshalb hier nun ein recht einfaches Rezept für Marillen Tiramisu, das den Sommer auf die Zunge transportiert 😉

Marillen Tiramisu 1

Zutaten für ca. 6 Portionen:
70 dag Marillen
3 dag Kristallzucker
4 cl Marillenedelbrand*
25 dag Mascarpone
8 dag Staubzucker
7 EL Milch
2 Esslöffel Marillenedelbrand*
20 Biskotten (10 dag)

Kakao zum Bestreuen
Backtrennpapier

Marillen-Ragout: Marillen waschen, entkernen und in Würfel (ca. 1×1 cm) schneiden. In einer Pfanne mit Kristallzucker und Schnaps ca. 5 Minuten weich dünsten, zur Seite stellen und auskühlen lassen.

Für die Mascarponecreme ca. 20 dag des Marillen-Ragout mit dem Pürierstab oder Mixer passieren und (ausgekühlt) löffelweise mit dem Staubzucker in den Mascarpone unterrühren (ev. mit einem Handmixer, damit es gleichmäßiger vermischt wird).

Eine kleine rechteckige Form (ca. 18×12 cm) mit zwei Lagen Backtrennpapier so auslegen, dass das Papier über den Formrand steht.

Milch mit Marillenlikör verrühren. Biskotten in der Mischung tränken und abwechselnd mit Mascarponecreme und Marillen-Ragout in die Form schichten. Die letzte Schicht oben muss natürlich Mascarponecreme sein. Das Tiramisu zugedeckt über Nacht durchziehen lassen. Erst kurz vor dem Anrichten mit Kakao bestreuen (Kakao durch ein Sieb schütteln).

Durch das überstehende Backtrennpapier kann man es sehr gut aus der Form heben und in Portionen teilen. Gutes Gelingen.

* Beim Marillenschnaps empfehle ich den „Mugen“ vom Turmhof Hotzi aus dem Kamptal – meiner Meinung der beste Marillenschnaps, den man in unserer Gegend bekommt!!!

Tastes good to me!

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